Zeitwertkonten

Zeitwertkonten oder Langarbeitszeitkonten erfreuen sich einer stark wachsenden Beliebtheit, ermöglichen sie doch eine Flexibilisierung des Arbeitslebens. Die teilweise oder vollständige Freistellungsoption kann dabei je nach vertraglicher Regelung für ein Sabbatical, für eine Fortbildung, den Vorruhestand und vieles mehr genutzt werden.

Der Arbeitnehmer verzichtet dabei in der Ansparphase auf Gehaltsbestandteile, Überstunden oder Urlaub. Diese werden gegebenenfalls in Geld umgerechnet und dann dem Zeitwertkonto gutgeschrieben. Der Arbeitgeber leistet zusätzlich den Arbeitgeberbeitrag auf das Zeitwertkonto. Dabei wird das Zeitwertkonto in der Regel durch einen Versicherungsvertrag oder einen Investmentfonds rückgedeckt.

In der Freistellungsphase ist der Arbeitnehmer ganz oder teilweise von der Arbeit befreit und erhält in dieser Phase weiterhin Gehalt gegen Verminderung des Zeitwertkontos. In der Regel richtet sich dabei das Zeitwertkonto nach dem Vertragsguthaben in der Rückdeckungsversicherung bzw. dem Investmentfonds. Zusätzlich zu dem Gehalt werden auch die Arbeitgeberanteile aus dem Zeitwertkonto entnommen.

Ein weitverbreitetes Einsatzgebiet finden Zeitwertkonto als Alternative zur Altersteilzeitmodellen. Dabei können diese von der zeitlichen Einteilung wie Altersteilzeitregelungen eingerichtet werden, bieten für den Arbeitgeber allerdings den Vorteil, dass dieser nicht wie bei der Altersteilzeit Aufstockungsbeträge leisten muss. In der Regel wird für den gleitenden Übergang in den Ruhestand, ein Blockmodell vereinbart, welches aus einem 50 % Gehaltsverzicht bei Vollzeitarbeit in der Ansparphase und einer entsprechende Auszahlung bei vollständiger Freistellung in der Freistellungsphase.

Arbeitgeber müssen bei der Einrichtung und Verwaltung von Zeitwertkonten darauf achten, dass diese rechtlich korrekt umgesetzt sind und sauber geführt werden. In der Praxis sind viele Fälle anzutreffen, in welchen der Schwerpunkt doch auf der Einrichtung der Rückdeckung gerichtet ist und die sonstigen vertraglichen Regelungen sowie die Führung des Kontos vernachlässigt werden.